Wir haben so viel Glück gehabt.
Wenn ich mit alten Freunden rede, kommt immer dasselbe heraus: dass wir soviel Glück gehabt haben. Weil nach oder zwischen 2 Kriegen geboren worden, weil das wahre Leben per Bertriebsgründung oder Interrail oder wahllosem Ficken erlebt. Weil wir plötzlich mitgekriegt haben, was es bedeutet, auf sich selbst gestellt zu sein, oder sich „durchzuschlagen“, oder regelmäßig Miete zu zahlen. Weil man plötzlich nicht mehr wusste, wer jetzt und wohin und keine Karte zur Hand; weil, äh, keine Karte zur Hand. Und Freunde, die man anrufen müsste. Wenn man die Nummer hatte. Oder gemerkt. Oder notiert.
Die Digitalisierung unseres Selbst wird hingegen ohne Belohnung an uns vorbeiziehen. Profitieren werden nur die Firmen, die aus unserem digitalen Selbst eine selling proposition machen … und diese Daten zu einem Geschäftsmodell skalieren werden.
Wir bedauern kollektiv: Weil wir Ressourcen verschwendet haben ohne uns desssen bewusst zu sein. Weil wir Frieden und Demokratie gesehen, erlebt und verspielt haben. Aber auch, weil es zu viele Menschen gibt, die immer und weiter arm sind und das auch bleiben werden. Und weil die Politik dieses Landes keinerlei Anstalten macht, dem Proletiariat zu helfen. Was angesichts der Hitzewellen im Nortdatlantik, der fehlenden Passat-Winde und des nicht nachwachsenden Meer-Eises in der Antarktis ebenso furchterregend ist wie die weichgespülten Vorstellungen der „Fridays for Future“, deren Geschichtsvergessenheit die krassen Preissteigerung des Brokkolis, der Paprika und der Currywurst kaum noch nachvollziehen, weil es das ja täglich verfügbar GIBT. Insofern stellt sich die Frage ob der Mensch nicht an und für sich – jenseits alles Grünen – eine systemimmanente Bedrohung der Natur ist. Und vor allem, ob es denn dann ein Schaden wäre, wenn er (als Spezies) denn so schnell unterginge, wie von den Propheten des Klimawandels vorausgesagt. Ich lebe gern.
Ganz ehrlich: jeder findet seine Bühne. Wenn er will. Und als Marketer: Just Do It.
Es geht hier – wohlgemerkt – nicht um den Untergeng der Menscheit. Sondern um den entspannten Umgang mit der Natur. Überleben werden wir alle. Viel länger als Ihr meint.
Die frage ist, WOFÜR?
Love., R.