So einfach, manchmal.

Neulich im (einzigen) Café:

Sitze nach den Einkäufen früh nachmittags mit einigen Männern herum und Sophal zeigt mir (und den anderen), welche Begriffe er in Inglish kennt. Schair, täbul, schuga, cofééé, ice. Plötzlich setzt er eine finstere Miene auf und kommt auf ein offensichtlich ernstes Thema zu sprechen.

Ich verstehe nicht, worum es geht. Der Besitzer, ganz „patron“, schnappt sich einen Stuhl, setzt sich rittlings drauf und erklärt mir das Problem. Warum das Glas, „Glas“ heisst und die Brille auch. Ich berichtige („glasses“/“sunglasses“) und versuche, das Konzept des Plurals in einem Objektbegriff zu vermitteln. Einige nicken, aber das will hier ebenso wenig heißen, wie das Lächeln. Schliesslich stehe ich auf, zeige abwechselnd auf meine Hosenbeine und fasel’ etwas von „pants“. Der Besitzer springt auf und deklamiert der Runde in Englisch und Khmer, ich hätte ja schließlich 2 Beine! Daraufhin wackel’ ich mit der linken Hand, zeige mit der rechten Drei an und sage „…sometimes three!“.

Der Brüller.

Ohne Übersetzung.

Das ganze Dorf kennt den Scherz inzwischen und seitdem klatschen mich wildfremde Männer auf der Straße ab, Frauen grinsen verschmitzt und Mopedfahrer zeigen mir im Vorbeifahren die Drei.

So einfach, manchmal.

 

2 Gedanken zu „So einfach, manchmal.

  1. Ich. Kann. Nicht. Mehr. Hingerissen zwischen Fremdschämen und Situationskomik, Du machst mich fertig, Hase.

  2. Sehr schöne Geschichte 🙂
    Manchmal braucht es eben nicht viel um berühmt zu werden.
    Danke lieber Ralph, für Deine schönen Geschichten, Erklärungen und Anekdoten. Ich lese Sie immer und mit Freuden und stelle mir Dich dabei erzählend vor. Eine Freude…
    Pass auf Dich auf,
    Bussi, Maike

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