Sonic Hedgehog.

Amerikanische Forscher haben herausgefunden … so begannen früher immer die Wissenschaftsmeldungen der mehr oder weniger seriösen Art. Meist zwischen „There is water on Mars“ und „Wonderbra makes water in the ass“ angesiedelt. Inzwischen ist dieses Präfix fast gleichbedeutend mit Lobbyismus, sogen. Metastudien, die viel Falsches auf ein höheres Niveau heben, sowie kryptischen und ethisch völlig entgrenzten Genlabor-Ergebnissen die die Investitionen rechtfertigen sollen. Also sehr viel ernstzunehmender. Aber eines muss man ihnen lassen: Dank Sequenzierungskapazitäten und hemmungsloser Schnibbelei an allerlei Embryonen und deren Genen kommen immer wieder echte Kracher raus.

Nun gibt es offensichtlich ein (isoliertes) Genschnipsel namens „Sonic Hedgehog“, dass – unabhängig von der Dauer evolutorischer Prozesse mit dem langfristigen Ziel, sich irgendeinen Vorteil in seiner Umgebung zu verschaffen – die Bildung neuer Gliedmaßen förmlich „initiiert“. Und das an Orten, die der „Schöpfer“ bestimmt. Boing! Das wäre der Beweis, dass Evolution und Genetik (mit Mutationen und den unerklärlichen Sprüngen) zusammenarbeitende, aber differente Systeme sind. Ein Hammer, der der Stringtheorie in Sachen Physik glatt den Rang abläuft. Gespiegelte Finnen bei Rochen, doppelte Gliedmaßen bei Oppossums, 6 Finger bei anderen Säugetieren sind bereits dokumentiert. Was kommt als Nächstes?

Und so ganz nach dem Geschmack des Ami- Evolutionsbiologen. Denn, Hey, warum auf die Bewährung und den Nutzen in der Natur warten, wenn man die Marker einfach verfrachten, die Dinger zum nachwachsen und die Bisons schon jetzt aus dem fahrenden Zug zur Strecke bringen kann?

Da ich nicht im Verdacht stehe, Kreationist zu sein und erwiesenermaßen weder wissenschaftsfeindlich noch Tierschützer bin, darf ich mir die Frage erlauben, ob parallel zu derlei Erkenntnissen nicht zwingend eine institutionelle Erörterung der implizierten ethischen Fragen zwingend geboten scheint. Und zwar als flexibles Instrument der Überwachung von Prozessen, mit denen sie Schritt halten können. Anders gesagt: es wird höchste Zeit für eine Kontrolle, die jenseits der Patentierungsinteressen dieser Gen-Privatwirtschaft mit Fragen reagiert, die diese beantworten MÜSSEN. Und zwar in einer automatisierten Geschwindigkeit, die parallel zu Forschungsergebnissen, besser noch: WÄHREND der Forschung greift. 

Wenn wir uns nicht spätestens jetzt zumindest an ihre Fersen heften, werden sie uns abhängen. Trost spendet nur die Mühseligkeit und Dauer ihrer Versuche. Aber wenn da jetzt mal Google hilfreich wird … ?

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