Rap Dylan.

Nach der Betrachtung von Martin Scorseses eindringlicher Doku „No Direction Home“ über Bob Dylan, glaube ich, dass Dylan vielleicht der erste Rapper war. Silben-betonter Sprechgesang, Text in rythmischer Verschiebung, enharmonische Verwechslung, herausgezögerte Reimpaare – alles davon kennzeichnet (gute) Rap-Music. Die direkten Kommentare auf gesellschaftliche Aktualität auch. Und ebenso wie im Hip-Hop wurde auch bei Dylan der Übergang zu einer anderen Instrumentierung als die Schändung des „Originals“ betrachtet und (in ausverkauften Konzerten) ausgebuht.

Come senators, congressmen, please heed the call
Don’t stand in the doorway, don’t block up the hall
For he that gets hurt will be he who has stalled
The battle outside ragin‘
Will soon shake your windows and rattle your walls
For the times they are a-changin‘

Der hauptsächliche Unterschied liegt wohl darin, dass weder von „Booties“ noch von Autos, Drogen, Ficken die Rede ist.

Vom Kämpfen handeln beide Genres. Aber wohl um andere Dinge. Bzw. eben nicht um Dinge.

„… don’t think twice, it’s aaallright!“

Ein Gedanke zu „Rap Dylan.

  1. Da würde ich mal empfehlen, sich mit der Musikgeschichte etwas vertrauter zu machen … Der Talking Blues von Guthrie (bekanntlich Dylans Idol) und anderen Bluesern, Gil Scott Herons Werke aus den 60ern … die Liste ist lang und beginnt lange vor 1970. Und sowieso: Rap auf Booties, Drogen etc zu reduzieren ist reichlich engstirnig. Passt nicht zu Dir.

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