Wieder zurück in good old Germany – na ja.

Drei Wochen kein TV, keine Zeitung, ja, auch kein web welcher Zählung auch immer. Die Erhaltung seelischer Balance und geistiger Gesundheit erfordert temporäre mediale Abstinenz mindestens ebenso sehr wie größte Sorgfalt bei der Auswahl geistiger Getränke.

Höchst interessant, wie sich dann dem Heimkehrer nach und nach die Puzzleteile der bereits wieder verrottenden Aktualitäten der vergangenen Wochen präsentieren: Teils als Inhalt von Gesprächen (Gesprächspartner, aus heiterem Himmel: „Also ich finde, der Köhler hat ganz recht.“ ICH: „Womit?“ Gesprächspartner: „—!!!!!!—??!!?“ ICH:“???—.“ Gesprächspartner: „Du hast nicht mitgekriegt, dass der Köhler zurückgetreten ist!!!!“); teils rekonstruierbar aus medialer Resteverwertung: Eine Seite über Raab Stefan in einer sich selbst für äußerst wichtig haltenden Wochenzeitung: Hat Lena etwa…? Ja, sie hat. (Gesprächspartner: „Wir haben gewonnen!“ respektive Tenor eines anderen Printmediums: Man mag uns also doch in Europa ((irgendwie nicht aber in Israel…)) Apropos Israel — nee, das lassen wir lieber weg. (Auf diesen Casus bin ich erst durch eine eMail des Hanser-Verlages gestoßen, der mich darüber informierte, dass Henning Mankell inzwischen wieder freigelassen und auf dem Weg in die Heimat sei. Also schnell suchmaschinen, was denn eigentlich passiert war. F****. DARÜBER hat komischerweise keiner meiner Gesprächspartner berichtet. ???–!!. Über Koch Roland aber schon).

Ach so: Da war ja noch das Sparpaket. Da informierten mich die Medien am Morgen nach meiner Rückkehr aufs Unmittelbarste: Bei der (nicht ganz einfachen) Suche nach genießbarem Essen plötzlich Überfall eines Fernsehteams:
Fernsehmensch, Mikro in Richtung meines Gesichts rammend: „Was sagen Sie vom Sparpaket der Bundesregierung!!!“ ICH: „—???—.“ Meine Retterin, eine etwa 60jährige, ziemlich korpulente Dame, die sich während meiner nicht gelingenden Textproduktion an mir vorbeigedrängt hat: „Die sollen doch erst mal selber sparen!!!!!“ Fernsehmensch, jetzt das Mikro der Dame mit einer etwas obszön wirkenden Geste direkt vor‘s Gebiss stoßend: „Können Sie das bitte nochmal…“

Luhmanns schönes Bonmot, die Werbung sei die Selbstorganisation der Torheit, kommt mir in den Sinn. Ich nehme an, er hätte angesichts des Vorgefundenen nichts dagegen, diese Attribuierung etwas auszuweiten.

Yeah: Back home. Jetzt schnell in die schöne, schattige Tändlergasse abbiegen und nachschauen, ob das herrliche Stencil noch da ist: Ja, der kleine Rapper grinst immer noch von der Wand: „Schock deine Homies – Lies ein Buch!“

Genau: Mach ich.

hs

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