Es geht auch ohne!

Halbfinale naht, und da ist es Zeit, ein paar Bemerkungen zum Thema Vuvuzela loszuwerden:

Nach dem grandiosen, traumhaften Argentinien-Spiel streife ich durch die Stadt – und plötzlich hinter mir ein Krach, ein Klanginferno, das alles vuvzelhafte in den Status eines Streichquartetts verschiebt. Ein Junge mit einem Megaphon, das trommelfellzerfetzend irgend einen Fangesang chipgeneriert in meine und meiner Mitflaneure Ohren kreischt. Sofort drehe ich mich um und brülle ihn an: „Kannst Du nicht Vuvuzela blasen wie alle anderen auch!“ Seine Eltern, fünf Meter dahinter, kringeln sich vor Lachen (Glück gehabt: zeitgenössische Eltern sind im Durchschnitt so humorvoll wie U.S.-amerikanische Militärroboter). Der Junge schaut mich fragend an, dann aber, nach eingehendem Studium meines Blix, entspannende Erkenntnis: Er hat begriffen, was das ist, Humor – und schwenkt mit seinem Megafon ein Hallo herüber.

Aber was, wenn Vuvuzela kapuut und Halbfinale nah? Heute Mittag erreicht mich dazu eine eMail einer lieben Freundin und begnadeten Ökotrophologin: In diesem Falle einen Salat aus frischen grünen Paprika, Zwiebeln, ausgewachsenem Knoblauch mit Linsen (die aber maximal 15 min geköchelt haben dürfen); das Ganze mit einer Handvoll ungeschälten BIO-Mandeln in Olivenöl anbraten (nach Belieben würzen) UND DANN möglichst gestresst circa eine Stunde vor dem Spiel verzehren: Bläst während des Spiels alles weg, der Sound soll unvergleichlich sein und kein Mensch wird dich hinterher darauf ansprechen, dass du wieder deine Vuvuzela vergessen hast.

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