Ausfluss.

Schreiben soll ich.
Sagt mir jeder.

Sofern ich ihm mitgeteilt habe, dass ich eine Schreibblockade habe, bevor ich etwas geschrieben habe. So in etwa wie eine NGO in Zentralafrika zu sein, nachdem man alle Hoffnung hat fahren lassen. Oder ein Gericht zu kochen für Freunde, das man selbst nicht essen will.

Anfänge habe ich genug. Wie zum Beispiel: „Es machte „piep“, einfach nur „Piieep!“ als Beginn einer Saga über eine Polarfliegertochter, die abstürzt, dabei Ihren Vater verliert und sich dann mit einem Eskimo-Jungen in eine Welt begibt, in der permanenter Wandel mit publikumswirksamen Wal-Kontakten verschmelzen und einer herzerweichenden Geschichte über Verlorenheit, Respekt und Freundschaft Bahn brechen.

Oder die Invektive „Weiss’ Du, Du kanns Dich auch ficken!“ als Anfang eines kleinen, schmutzigen Dramas aus Barmbeck, bei dem es darum geht, dass Louie (ich kann nix dafür, er heisst nun mal so) sich auf einem Kinderspielplatz mit Nuri darüber streitet, ob sie nicht Gebühren für den Besuch desselben kassieren sollten.

Oder ein enstpanntes „Wer sich hier verliert, findet so viel mehr wieder,“ als irreführendes Intro in einen eigentlich kritischen, eisenhart unter Gefahr für Leib & Leben hergebrachten Bericht über die neuen Brasilianischen Erweckungs-Sekten und ihre (durchaus erotischen) Protagonisten. Die natürlich alle tanzen können, wie der Teufel.

Oder wie wär’s mit: „Marco hatte es schon immer geliebt, zu riechen wie die milchigen Ausdünstungen einer blühenden Linde den aufdringlichen Aromen einer gegrillten Dorade Platz machen mussten; im Wissen, sie würden des Nachts Ihr Revier zurück erobern.“ als Einstimmung auf den provencalischen Ermittler, der Lebensfreude mit scharfsinniger Polizeiarbeit zu verbinden weiss?

Oder der nüchterne Ansatz eines: „Von verschreibungspflichtigen Medikamenten ging die finanzielle Power der gesamten EU aus. Allein die jährlich durchschnittlichen 18 Arztbesuche eines jeden Deutschen waren ein Markt, der dem der Automobil-Industrie glich, dabei deren Gewinnspannenn aber um ein Vielfaches überstieg.“ Als Anfang eines Anti-Lobbyism-Schmöckers, der sich gewaschen hat.

Wie auch immer: Ihr werdet noch warten müssen.
Denn die Welt dreht sich schneller, als ich denken kann.
Und sie macht mich sprachlos.

Love

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