Compte à rebours.

So langsam, schleichend fast, wie das Wetter kälter wird, beginne ich rückwärts zu zählen. Projekte werden überdacht, erste Fazite gezogen und manche handfeste Realität mutiert fast unmerklich zu einer embryonalen Erinnerung. Das sind Geschichten im werden. Erfahrungen, die kristallisieren und Gedanken, die sich in Niederschlag verwandeln.

Trotz hartnäckiger Halsstarre stelle ich fest, dass mein Blickwinkel weiter geworden ist, dass „Kopf in‘ Nacken“ auch bedeutet, dass die Sterne mir vertrauter werden und die Menschen mir mehr ans Herz gewachsen sind selbst als Ihre Aktivitäten, die ich teils unterstütze, teils initiiert habe. Vieles, was begonnen wurde wird über das Anfangsstadium nicht hinauskommen. Jedoch das grämt mich wenig, wenn die Akteure daran gewachsen sind. Einiges ist vielversprechend und hat den Rubicon der Machbarkeit überschritten. Bei näherem Hinsehen – wie es so ein „compte à rebours“ mit sich bringt – überwiegen die Erfolge. Das beruhigt, zaubert lächeln in Gesichter und bringt den einen oder anderen Schulterklopfer ein, den man dringend brauchen kann, wenn man Monate niemanden berührt hat. Ausser mit Ideen, Begeisterung und lautstarkem Schwadronieren versteht sich.

Und nach „Barang“ (Fremder), „Allemong“ (oder gar „anglais“) über „Gru“ (Teacher) und „Sir Sorya“ nunmehr intern (also nur unter Khmer) „the voice/die Stimme“ genannt zu werden ist ja doch so etwas wie ein Fortschritt. Eine Kenntnis, die ich einer Indiskretion nach 3 Bieren zu verdanken habe, die mich aber mit tiefer Genugtuung und ein wenig Furcht erfüllt.

Natürlich ist meine Frau an allem Schuld. Würde sie nicht bald kommen, fiele mir nicht im Traum ein, hier summarisch zu werden. Da sie es aber gewohnt ist, in aufgeräumte Wohnungen einzuschweben, wollte ich sie nicht enttäuschen und habe schonmal mit dem Hausputz angefangen.

The Secret Lake – gefunden in der Nähe von Kampot

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert