Insubordination.

Ich war bei einem feinen, kleinen, fast intimen Fest im äußeren Speckgürtel der Hamburger Suburbia. Man kannte sich, auch wenn man sich teils Jahre nicht gesehen hat. Eine Blaupause früherer Treffen, jedoch in gänzlich anderer Umgebung. Den Rauchern wurde ein Katzentisch im Garten, abseits der Quellen und des opulenten Lounge-Rooms zugewiesen. Wie es bei Partys oft so ist, war dieser Tisch innert kurzer Zeit der unterhaltsamste, lustigste und entspannteste Ort auf dem Grundstück. Nicht etwa, dass es woanders unentspannt zugegangen wäre; aber die Fluktuation der Zaungäste und der Gesprächsthemen war doch bemerkenswert und ausgesprochen angenehm. Auf meine abendliche  Schilderung und die darauf folgend postulierte Theorie „es sei wohl so etwas wie innere Freiheit, dass diese Leute eine“ (es waren auch Nichtraucher dabei), entgegnete meine Frau ebenso lapidar wie treffsicher, es „seien wohl wieder die Leute, deren Neugier größer ist, als die Angst“.

Dem ist nichts hinzuzusetzen.

Ausser vielleicht, dass ich nach fast 4 Jahrzehnten endlich begriffen habe, warum meine Schwester die Zusammenarbeit mit einer Lehrerin verweigerte, mit der Begründung „sie schimmere Gelb“ – wodurch sie fast von der Schule geflogen wäre. Wegen Insubordination.

Manche schimmern einfach Grün, und mit denen ist gut reden.

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