Sol lucet omnibus.

… oder auch nicht. Im Rahmen der heutigen ZDF-Sendung „Abenteuer Forschung“ zum Schwerpunktthema alternative Energien und „Oil peak“ war mal wieder die Rede von den ebenso elektrisierenden wie spiegelfechterischen Plänen, in Nordafrikas Wüsten die Energie zu erzeugen, die wir zuviel verbrauchen. Es geht beim flächendeckenden Ausbau dieser Technologie längerfristig wohlgemerkt um etwa 17-25% der weltweiten Stromerzeugung.

Nach erhellender Recherche stellt sich heraus, dass das gesamte „Desertec“-Programm für die Weiterleitung der solarthermisch erzeugten Energie in unsere Breiten auf die volle Kooperation insbesondere dreier Länder angewiesen ist: Libyen, Tunesien und Ägypten.

Das wirft ein schräges Licht auf die kleinen Fresnelllinsen in meinem Gehirn, jagt Starkstrom durch meine Nervenleitungen und erhöht den Dampfdruck in meinen Schläfen.

PS: aus den FAQ’s der Desertec foundation: „Es liegt also im Eigeninteresse der stromexportierenden (MENA) Länder, ein günstiges und zuverlässiges Produkt anzubieten, da andernfalls die Nachfrage sinkt und mit dem Ausfall von weiteren Investitionen, Exporterlösen und Arbeitsplätzen zu rechnen ist.“ Nicht für jeden scheint die Sonne.

Ein Gedanke zu „Sol lucet omnibus.

  1. In dem Zusammenhang verweise ich auch gern auf den Eintrag von fefe neulich (http://blog.fefe.de/?ts=b38bdc53), der sich auf ein Interview auf Ria Novosti bezieht:

    „Jewgeni Satanowski: Auf Ägypten wartet noch ein Kollaps, wenn es weniger Wasser vom Nil erhält. Das hat kaum jemand bemerkt, aber am 1. März lief ein internationaler Vertrag de facto aus, auf dessen Grundlage Ägypten und Sudan 90 Prozent des ganzen Wasserabflusses des Nils verbrauchten.

    Aber sechs Länder, die am Oberlauf des Nils liegen, haben einen neuen Vertrag geschlossen und wollen Wasserkraftwerke errichten, weshalb der Abfluss nach Sudan dramatisch und nach Ägypten katastrophal zurückgehen wird. Ohne Erdöl kann man überleben, ohne Wasser aber nicht.“

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