Wahrscheinlich braucht es abseitige Anlässe, um einen wieder an’s Schreiben zu bringen.
Meiner ist das Jahr 1986. Ich hatte gerade erfolgreich mein zweites Jugendforum gemacht; nie vorgesehen im Plan der Pleitiers, aber dennoch zwingend in Form und Inhalt. Weitere sollten folgen. Belohnt habe ich mich mit einer Sizilienreise (solo) und – direkt nach der Rückkunft – dem Erwerb eines sexuell höchst aktiven Paares. Die beiden hießen und heissen SONY SRS-150, sind im Geschäftsleben Aktivboxen und seitdem meine treuen Begleiter. Erstanden in einem berühmten Elektrofachhandelsgeschäft auf der Sonnenstraße zu München, sind sie bis heute meine eine und einzige Hifi-Anlage geblieben. Es ist wirklich kaum zu glauben: die beiden, bis heute befeuert von einem alten „Aiwa Portable CD-Player“ (damals der neueste Schrei und Schuld an der Auflösung meiner Plattensammlung) haben mich ein vierteljahrhundertlang durch 10 Umzüge mit Musik versorgt und waren meist das Letzte, was eingepackt und das Erste, was ausgepackt wurde.
Von der Westermühl an den Elisabethplatz, von der Himmel- in die Rehmstraße, von Wiesbaden nach London über den Leinpfad, die Waterloo und die Buchenallée bis in die Telemann.
Sie haben nie gemuckt.
Nur immer Mucke gemacht.
Wann ich es wollte und zu zahllosen Anlässen.
Klein, fein, daheim.
Viel, laut und für viele.
Demonstrativ, konstruktiv, inspirativ.
Zum Frühstück, zur Party, zum sumpfen, zum Dinner unter Freunden.
Ich danke der Firma Sony für dieses fehlerlose und unglaublich langlebige Produkt, dass mir die Hoffnung schenkt, dass es noch Ingenieure gibt, ach nee, gab, die …. OK, vergesst es.
Love,
PS: gerade laeuft „Khmer“ von Niels Petter Molvaer – der Sound ist … gut.