quid pro quo.

Zauberhafte Idée, geboren im Gespräch, befeuert von Bestrebung: im wahnhaften Verlangen, einen der Besten als Klavierlehrer zu bekommen, ihm im Vorfeld jedoch eröffnen zu müssen, dass es im Wesentlichen um Grundlagen der Harmonielehre, Notenlesen und das grundsätzliche Verständnis von musikalischer Mechanik gehen soll, stellt sich heraus, dass Er ein ähnliches Bedürfniss bezüglich seiner Küche hat. „Top ausgestattet, aber weder ein Messer noch eine Pfanne“. Nun, dass ist „für’n Arsch“ und entspräche dann wohl meinem „schönes Klavier, gute Ohren aber keine Ahnung und notenblinde Navigation ohne Ziel“. Ganz zu schweigen davon, dass beide keine Lust auf Fingerübungen haben und ebensowenig auf klassische Didaktik. Der Horizont ist die Lernfläche, auf die projeziert werden soll. Mittelbar eine Vorstellung davon zu bekommen, wie Kreativität mit Grundtechniken zu persönlich befriedigenden Ergebnissen führen. Ganz konkret.
Spielen lernen statt Stücke spielen.
Kochen lernen statt Rezepte kochen.
Kadenz oder Quintenzirkel.
Schmoren oder Braten.
Fingerüben und Akkorde erfassen.
Zwiebeln schneiden und Fond ansetzen.
Komposition im Geiste.
Einkauf nach Plan.
Riffs und Übergänge.
Würzen und binden.
Improvisieren.
Improvisieren.
Zauberhafte Idée, n’est-ce-pas?.
Und ein schönes quidproquo.
Vielleicht sogar ein „role model“.
Mal in meiner Küche (Steinway).
Mal in seiner (Bösendorfer).
Wann auch immer es Realität wird: Ich freue mich darauf.

Noten Appetit!

Things are moving too fast.

Kleiner Nachklapp zum Konzert.
Der Sänger ist übrigens auch der Pianist.
Schwer zu glauben, iss aber so.
Link im weiteren Textteil.

Bald mehr von RE:PRESENT.
20.12. in HH. Gala.
Love,
R.

Das Feierabendvideo:

…nach 9 Stunden Unterricht mit den 20 besten Schülern aus 10 deutschsprachigen Schulen…

Musiktheater.

Das Unmögliche an Musical ist, dass es so an der Realität vorbeigeht; dass Eskapismus die vorherrschende Komponente im Mix aus feinstem Handwerk, engagiertem darstellerischen Willen und grauenvollem Kitsch ist. Dass dem Anders sein kann, hat der Konzertabend von RE:PRESENT mit Jason Robert Brown und den üblichen Verdächtigen gezeigt: und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Hier wurde vorge-zeigt, was GEHT im Genre der gerontologisch bedrohten Zielgruppen. Zwar war der überwiegend junge, workshopträchtige Teil des Publikums sachgemäß informiert über den Star-Status des Protagonisten, wollte sich aber dankenswerterweise nicht als billige Klaqueure verdingen – was den anderen Teil (ausnahmslos Kenner der Szene) dennoch von den Stühlen riss.
Große Freude unsererseits.
RE:PRESENT is on the map.

Wenn also die Deutsche „Creme“ aufläuft: Zodwa Zelele elelegisch (Dank an Tro(H)ja), Sabrina downtown soult, Pia sich den Wolf spielt, Alexander elegisch (werden muss), Charlotte roehren soll; Sabrina das aber viel besser kann, Pia immer noch spielt und ein Volkan Baydar endlich mal aussingt und zeigt, was er kann (was Jason kaum glauben mochte und mit einem breiten Grinsen quittierte); die „Running Order“ damit ad absurdum führte, die Kids in der ersten Nummer nach der Pause aber alles vergessen machen und zu den heimlichen Stars des Konzerts aufsteigen; dann, ja dann ist es ein Wagnis gewesen, dass sich lohnen wird.

Denn wir haben gelernt, dass es ein breites Publikum jenseits des Errechneten gibt, eines, dass sich begeistert für „Fringe“-Aktivitäten jenseits des Mainstream … wie die von RE:PRESENT. Die Mitte ist in dem Fall oben.
www.represent.de

Danke Sim,
danke Ralf,
Love,
R.

Klammheimlich.

Taktisch klug kann zweierlei sein. Plan und Methode verbinden, auf die vorhandenen Ressourcen zurückgreifen und sie entsprechend effizient nutzen wäre eine Definition. Man kann aber auch mit niedersten Instinkten spinning betreiben, Niederlagen vergessen machen, Leute irreführen (das Volk z.B.) und sich dabei gleichzeitig aus dem Staub machen und omnipräsent sein. Am besten in einem gedämpft Himbeerroten Jakett. Der letzte Respekt, den ich für die Angie hatte ist nunmehr verpufft. Sie ist wirklich „sein Mädchen“. Machtorientiert statt der Sache zugewandt, taktisch statt strategisch, berechnend statt rechnend. Und insofern eben nicht verwandt mit der Mannschaft, die uns soviel Freude bereitet aber in deren Sonne sie sich, äh, sonnt.

Das in Südafrika die „Ola“ gegen den Uhrzeigersinn läuft (wie sonst nirgends auf der Welt) und „Eswejnstejger“ (El Clarin) früher Skirennkäufer war (was zu besichtigen uns gefreut hat, nur ohne Schnee) und Argentinische Köche sich übertreffen in Empfehlungen, wie Paul, der Oktopus denn nun zuzubereiten sei, und das in Tuttlingen (wo meine Frau von wech kommt) ein 18-Tonner mit Bierbänken auf der Ladefläche samt feiernden Gästen im Korso angehalten und summarisch bestraft worden ist, weil die Anwesenden nicht angeschnallt waren, und das wir seit 1978 keine Halbzeitführung mehr abgegeben haben, und das nur noch 2 von 5 Weltmeistern (aller Zeiten) im Rennen sind, und das Müller auf die Frage, wie es denn bei ihm zuhause wohl zugehen würde geantwortet hat „bedröppelte Mienen, schlechtes Wetter und kein Grillfleisch“ hat die Dame wahrscheinlich nicht wahrgenommen.
Aber das das ZDF 89,6% Marktanteil hatte, das wusste sie bestimmt oder hat sich später darüber gefreut. In gedämpft Himbeer – obwohl die Totalversager Schäuble und Kauder ihr geraten haben, nicht zu fliegen. Anfänger. Der eine behindert, der andere im Rollstuhl.
Ach so, ja: Bayern hat das härteste Nichtrauchergesetz Europas durchgedrückt, weil die Raucher alle im Biergarten saßen (rauchend) und den institutionell Versicherten wird jetzt 15,5% ihres sauer verdienten Geldes für die künstlichen Hüften derer abgeknöpft, die noch eine ordentliche Rente auf Mallorca versaufen um dann vorzeitig zu sterben.
En passant.
Chapeau!

R.L.

E nao deu.

Es gibt keinen Gott. Das haben die Brasilianer und ihre fundamentalistischen Erweckungsjünger heute ebenso erfahren, wie die allzu sorglos mit überirdischen Fingerzeigen umgehenden Ghanaer.

Und um den Gedanken des werten Kollegen weiterzuführen: wenn Rückschlüsse auf nationale Befindlichkeiten mittels Fussball bzw. dem Auftritt auf der weltgrößten Bühne desselben erlaubt sind, dann wäre die FIFA so etwas wie die Katholische Kirche. Zunächst einmal wegen des störrischen Beharrens auf Deutungshoheit; und einem Hang zur Unfehlbarkeit, verbunden mit obstinaten territorialen Ansprüchen. Ich erkläre mich: technische Hilfsmittel zur Herbeiführung objektiverer Entscheidungen werden behandelt wie Kondome in der Diaspora. Die Obrigkeit weiss ganz genau, daß ihnen die Schäfchen wegsterben, sollten sie nicht einlenken, befürchten aber den Autoritätsverlust derartig, dass der Erzbischof – betrübt und kopfschüttelnd – schliesslich entscheidet: „Lasst die Hexe noch ein wenig schmoren; wir verbrennen sie später“.

Auch die Einmischung der Politik – die in der causa francia ernsthafte soziopolitische Hintergründe hat – wird nicht geduldet und mit Hinweiß auf die Verbandssatzung selbst auf präsidialer Ebene gerüffelt. Kein Problem für die Franzosen. Sie werden einen Untersuchungsausschuß berufen, der a) alles untersucht um dann b) festzustellen, dass ebendiese Untersuchung leider illegal war. Zeitgleich und deshalb höchstens mit einer Entschädigungszahlung an die Blattern verbunden. Beides die Politik der „Bibliothek der 4 Winde“ gewissermassen: „Kein Problem, kommen sie rein, suchen Sie sich ein Buch raus, wir wissen nur nicht, wo es steht.“

Und was die sich penetrant bekreuzigenden Erweckungsjünger angeht, gilt nach dem Motto „vorne beten, hinten treten“ folgerichtig, dass die Dungas leider auch zum entlarvten Kreis (s.u.) derer gehören, die auf der verknöcherten Basis globalisierter Erfolgsrezepte keine neuen Impulse (und Talente) zulassen, die sich dem Diktat der Effizienz verweigern („Guter Fussball ist, wenn man ihn gewinnt“). Die schöne neue Fussballwelt ist eine Firma; Ihre Manager sind Typen wie Mourinho und Platini oder auch Frau Schaeffler. Sie werden ebenso scheitern wie die Kirche, denn E nao deu. Macht aber nix, denn sie werden dabei unermesslich reich und geniessen ihren Misserfolg bestimmt irgendwo, wo WIR nicht sind.

Den tendenziell klischeehaften Gedankengängen folgend bleibt anzumerken, dass sich die historische Chance bietet, Deutschland als aufgeklärtes, zukunftsorientiertes Multikulti-Kollektiv zu präsentieren und darzustellen, daß auf dem Humus missgelaunter Spießigkeit lustige, weltoffene, unbekümmerte, ja, verspielte Ranken sprießen können. Leider geht dieses Experiment ausgerechnet gegen die vorletzten Schwärmer, die irrationalen Stolzgockel und dröhnenden Einwanderungsfaschisten mit dem Hang zur Selbstzerstörung. Ehrlich gesagt hätte ich gerne ein anderes Opfer gehabt. Nix für ungut, aber die hau‘ ma weg.

Ja, ich weiß, schon lange nicht mehr geschrieben. Die Laune war zu schlecht dafür und die Spiele auch. Wie sagte doch ein guter Freund gestern zu mir? „Aktiome sterben, Kulturen sterben, Geschichte stirbt, Politik stirbt, Menschen auch – aber gute Manieren sterben nie.“

Wieder zurück in good old Germany – na ja.

Drei Wochen kein TV, keine Zeitung, ja, auch kein web welcher Zählung auch immer. Die Erhaltung seelischer Balance und geistiger Gesundheit erfordert temporäre mediale Abstinenz mindestens ebenso sehr wie größte Sorgfalt bei der Auswahl geistiger Getränke.

Höchst interessant, wie sich dann dem Heimkehrer nach und nach die Puzzleteile der bereits wieder verrottenden Aktualitäten der vergangenen Wochen präsentieren: Teils als Inhalt von Gesprächen (Gesprächspartner, aus heiterem Himmel: „Also ich finde, der Köhler hat ganz recht.“ ICH: „Womit?“ Gesprächspartner: „—!!!!!!—??!!?“ ICH:“???—.“ Gesprächspartner: „Du hast nicht mitgekriegt, dass der Köhler zurückgetreten ist!!!!“); teils rekonstruierbar aus medialer Resteverwertung: Eine Seite über Raab Stefan in einer sich selbst für äußerst wichtig haltenden Wochenzeitung: Hat Lena etwa…? Ja, sie hat. (Gesprächspartner: „Wir haben gewonnen!“ respektive Tenor eines anderen Printmediums: Man mag uns also doch in Europa ((irgendwie nicht aber in Israel…)) Apropos Israel — nee, das lassen wir lieber weg. (Auf diesen Casus bin ich erst durch eine eMail des Hanser-Verlages gestoßen, der mich darüber informierte, dass Henning Mankell inzwischen wieder freigelassen und auf dem Weg in die Heimat sei. Also schnell suchmaschinen, was denn eigentlich passiert war. F****. DARÜBER hat komischerweise keiner meiner Gesprächspartner berichtet. ???–!!. Über Koch Roland aber schon).

Ach so: Da war ja noch das Sparpaket. Da informierten mich die Medien am Morgen nach meiner Rückkehr aufs Unmittelbarste: Bei der (nicht ganz einfachen) Suche nach genießbarem Essen plötzlich Überfall eines Fernsehteams:
Fernsehmensch, Mikro in Richtung meines Gesichts rammend: „Was sagen Sie vom Sparpaket der Bundesregierung!!!“ ICH: „—???—.“ Meine Retterin, eine etwa 60jährige, ziemlich korpulente Dame, die sich während meiner nicht gelingenden Textproduktion an mir vorbeigedrängt hat: „Die sollen doch erst mal selber sparen!!!!!“ Fernsehmensch, jetzt das Mikro der Dame mit einer etwas obszön wirkenden Geste direkt vor‘s Gebiss stoßend: „Können Sie das bitte nochmal…“

Luhmanns schönes Bonmot, die Werbung sei die Selbstorganisation der Torheit, kommt mir in den Sinn. Ich nehme an, er hätte angesichts des Vorgefundenen nichts dagegen, diese Attribuierung etwas auszuweiten.

Yeah: Back home. Jetzt schnell in die schöne, schattige Tändlergasse abbiegen und nachschauen, ob das herrliche Stencil noch da ist: Ja, der kleine Rapper grinst immer noch von der Wand: „Schock deine Homies – Lies ein Buch!“

Genau: Mach ich.

hs

Stanification.

Es gab einen magischen Moment heute, beim Fast-schon-Aufstiegs-Spiel des FC St. Pauli. Nein, es geht nicht wieder um Fussball. Es geht um Motivation. Derselbe, der kürzlich noch drohte, er wuerde den „Reset-Knopf“ drücken, und „jeder sei 2x täglich herzlich willkommen zum Training – auch bei Schnee und Regen“ – und das an der Kollaustraße – weil „die Spieler die Angst haben, etwas zu verlieren, was wir noch gar nicht haben und nicht geil darauf sind, etwas zu bekommen, was man noch nicht hat“, zeigte an der Seitenlinie etwas frappierend einfaches: er zeichnete für seine Spieler nach dem Führungstor mit seinen Händen im Gesicht ein Smiley. „Freut Euch, habt Spass, seid zuversichtlich!“ schien die Geste zu sagen und siehe da: die Freude und Leichtigkeit kam zurück … der Rest ist ein ziemlich mühelos herausgespieltes 3:0 und möglicherweise der Aufstieg in die 1. Bundesliga. Immerhin gegen den 3. Augsburg, nur einen Punkt zurückliegend. Aber das ist jetzt wieder Fußball.

Unglaubelich.

Laenger fort aber schlauer geworden. Bejammerte ich im letzten Post noch die fehlende Deutungshoheit des rechten Westens, bin ich von den Obammen eines besseren belehrt worden. Besseren groß? Wie auch immer: der Schulterschluss zwischen den USA und Russland im Rahmen des neuen START_Vertrages (Unterstrich weil noch nicht ratifiziert) ist die bestdenkbare, weil friedlich gesinnte Kampfansage an die Ahmadinedjads dieser Welt. Jetzt wundert sich vielleicht der eine oder andere über derlei pro-westliches Bekenntnis aber ich bleibe dabei: wer frieden schaffen ohne Waffen will (und mehr Geld für soziales) kann einen solchen Schritt nur begrüßen. Abgesehen davon, das sie es wahrscheinlich schlicht aus Geldnot getan haben. Und weil auch die Reduzierung von 1000 mal die Welt zerstören zu 100 mal die Welt zerstören ein Gutes hat (Gutes groß), hier ein Rezept dazu:
Ciabatta anrösten
Eier verquirlen
Darin wenden
Rosmarinnadeln aufstreuen
Pfeffer + wenig Salz
Coppa die Parma drauf
Parmesan drüber
In den Ofen bei 200 Grad, ca. 10 Minuten.
Eine Atombombe im Mund, nicht in der Hand.
Eierkarton zur Aussaat von Kapuzinerkresse verwenden.

Der Biker Benedikt

Von den diversen Möglichkeiten, immer mal wieder neue Zwischendecks auf dem Narrenschiff zu entdecken, gehört das Belauschen von Thekengesprächen zu den alltagstauglichsten, weil der Aufwand gering und die Begleiterscheinungen im Regelfalle angenehm sind. Unsere innere Suchmaschine benachrichtigt uns, während wir etwa mit der Lektüre der Zeitung beschäftigt sind, wenn – beispielsweise durch das wiederholte Auftauchen von Begriffen aus höchst differenten semantischen Sphären im Gespräch der Thekennachbarn – nebenan Hörenswertes, zumindest hinreichend Skurriles verhandelt wird.

Gestern etwa wurde die Aufmerksamkeit dadurch wachgerufen, dass links von mir im Diskurs mehrfach und unüberhörbar „Bandidos“, „Kirche“, „Hell’s Angels“ und „Ratzinger“ kombiniert wurden. Hallo: Bei einer solchen Kombination kann mal schon mal auf den argumentativen Zusammenhang neugierig werden.

Und der stellte sich wie folgt dar: Die beiden Typen in Ledermontur – der eine mit Glatze, der andere mit Tolle –, stritten sich nämlich um die Frage, inwieweit (und welche) Normverstöße von Mitgliedern eines „Motorradclubs“ zum Ausschluss der betreffenden Delinquenten führen sollten. Also Beispiel: Der hat jetzt einen erschossen oder so – soll er jetzt aus der Gang fliegen oder nicht? Wobei der Kahlköpfige eher dem Modell unverbrüchlicher Gruppensolidarität zuneigte („Egal, er bleibt trotzdem einer von uns!“), während die Tolle schwerste Normverstöße wie Mord dann doch als Grenzüberschreitung verstanden wissen wollte, mit der sich der Täter quasi selbst aus der Gruppe ausschließe (nicht zuletzt, weil sowas sonst ja auch dem Image der gesamten Gruppe nachhaltig schaden könne).

Und genau an der Stelle der Diskussion kam nun Glatze zunächst ewas ins Schlingern, konterte dann aber mit dem ultimativen Beispiel: Dass man nämlich an der katholischen Kirche und dem Ratzinger sehe, dass das eben nicht sein müsse, mit dem Ausschluss der gefallenen Sünder: Also in dem Sinne wie jetzt z.B. mit den Priestern und Ordensleuten, die vielleicht mal bei den lieben Kleinen ein wenig zu hart oder zu zart, je nachdem, zugelangt hätten – dass man die eben ja auch nicht rausschmeiße jetzt, sondern nein, da steht ma zu seinen Leuten, da hält der Club zusammen, genau wie die Hell’s Angels beispielsweise ja auch.

Tja, da wetterleuchtet’s im Hirn: Sooo hat man das noch garnicht betrachtet! Unvermutete aber durchaus plausible Gemeinsamkeiten zwischen Feuerstuhl und Heiligem Stuhl, Höllenengeln und Himmelspförtnern. Sakra! Nicht genug: Jetzt fiel der Tolle was ein: „Weißt Du eigentlich“, fragt er seinen unbehaarten Nachbarn, „dass es eine christliche Untergruppe der Angels gibt? Echt: christliche Hell’s Angels!“ Also eigentlich wundert’s mich zu dem Punkt auch schon nicht mehr wirklich.

„Sagt mal“, mischt sich jetzt der Öko vom Ende des Tresens ein: „Sind in eurem Motorradclub eigentlich auch Frauen mit drinne?“ Hätte er so nicht fragen sollen, jedenfalls nicht genau zu dem Zeitpunkt, da die Glatze gerade einen Schluck aus der Pulle nimmt und jetzt natürlich voll über die Theke prustet. „Hey, wir ha’m ja nicht umsonst Brotherhood in unserem Namen! Weil: Wenn wir Frauen im Club haben möchten, dann würd’s ja Sisterhood heißen, kapiert.“

Und da kannst Du mal sehen, denke ich: Noch eine wichtige Gemeinsamkeit mit dem Klerus! Und jetzt mal Dir mal aus, wo das noch hinführen kann, wenn man diesen Vergleich konsequent weitertreibt…

hs

They did it.


Ach wunderbar, die alten Medien.

Wenn man die SZ schon am Vorabend gekauft hat, konnte man als Thema des Tages lesen, dass es unsere lieben Physiker vom CERN jetzt endlich geschafft haben, unter Aufwendung von ein paar Millionen EURO und dem Stromverbrauch des gesamten Kantons Genf ein paar Protonen durch die Röhre zu schießen und kollidieren zu lassen. Die Bildredaktion brachte dazu ein Foto verhalten jubelnder Wissenschaftler vor Monitoren. „Physiker simulieren den Urknall“ stand da als Headline zu lesen.

In der Morgenausgabe dann wieder die gleiche Headline vom „Urknall“, nur hatte die Bildredaktion für diesen wunderbaren Morgen das Bild des Tages (das eigentlich das Bild des vorhergehenden Abends war) ausgetauscht: Statt verhalten jubelnder Physiker nun ein entfesselt jubelnder Olic samt Ribery im Schlepptau: Jawoll Freunde: Jetzt macht die Nachricht vom „Urknall“ plötzlich Sinn und rückte die Dimensionen zurecht.