Bots.

Auch wenn man es irgendwie schon erahnt hat, so ist die Zahl von über 60% „Maschinenverkehr“ im Netz doch schockierend. So gelesen in einem Artikel der SZ von Bernd Graff. Das Maschinen allumfassend durchforsten, indexieren und spionieren ist nicht weiter verwunderlich. Dabei stellt man sich allerdings immer noch vor, es wäre ein menschliches Wesen an einer (natürlich rasend schnell bedienten) Tastatur, der die Hoheit über das Geschehen inne hat. Nun, dem ist scheinbar – zumindest statistisch – nicht mehr so, denn die Maschinen senden und suchen nicht nur; sie sehen, gucken und hören sich offensichtlich raumgreifend gegenseitig zu. Und manche zahlen sogar Geld dafür, dass ihre Spots und Nachrichten, Tweets und Videos von Robots rezipiert werden. Was mich als Vernetzungsskeptiker und Social Network-Verachter (ja, ich sehe die Kommentare schon kommen) einerseits zu einer gewissen Häme verleitet, andererseits zur erschreckenden Erkenntnis führt, dass wir diesen Teil der Evolution – quasi als Hyper-Natur – aus der Hand gegeben haben.

Da zitieren wir doch gerne Alfred North Whitehead, den Lehrer von Bertrand Russell: „Die Zivilisation kommt nur dadurch voran, dass die Zahl jener Handlungen wächst, die wir vollführen, ohne darüber nachzudenken.“

Die Frage stellt sich, ob das „wir“ in diesem Satz eigentlich noch „wir“ sind.

http://www.sueddeutsche.de/digital/report-zu-bot-traffic-wie-maschinen-das-web-ausnutzen-1.1956939-3

Nachtrag.

Wer in einem fast leeren, pünktlichen, sauberen Zug mit aufmerksamem und freundlichem Personal und 230 Sachen der Liebsten entgegenfliegt; nach einigen Tagen harter aber sinnvoller Arbeit, durchsetzt von viel Vergnügen, spannenden Gesprächen, gutem Essen und einem Besuch bei der Mutter, der man sichtlich Freude bereitet hat, der darf sich wohl glücklich schätzen.
Und genau das bringe ich hier einfach mal zum Ausdruck.
Darob könnte man glatt die Real erlittene Schmach des Sterns von Fröttmaning vergessen und motzen kann ich ja dann später wieder. Dafür geht der Stoff gottlob nie aus; ganz im Gegensatz zu den Anlässen zu (Selbst)Zufriedenheit, der Bestätigung, etwas richtig gemacht zu haben und dem wohligen Gefühl, sein Dasein nicht völlig sinnlos und mehrheitlich doch unter Freunden zu fristen.