Zuhause in Madrid? Da fallen mir viele Städte ein, in denen ich eher begraben sein möchte.
Es ist zwar schmeichelhaft, das Santiago Bernabeu quasi als private Bonbonniere zu betrachten, doch das Vorrecht auf die „Fondo Sur“ und die Zidane-müffelnde Kabine der Galaktischen ist erstmal kein Vorteil. Sofern man bedenkt, dass es sich eher um einen Friedhof der Stars handelt bzw. um den gigantischen Sarkophag des Beweises, dass man Erfolg nicht kaufen kann. Besonders dann nicht, wenn man selbst mittelmäßig ist – oder schlimmer: Bauunternehmer.
Ebenfalls ein Heimrecht ist es, Nachrichten an sich heran zu lassen oder eben nicht. Heute schon.
Die Griechen brauchen 135 Milliarden. Zur Erinnerung: das sind 135.000 Millionen €uro. Wollen aber weder Gehaltskürzungen, noch Pensionsreform. Für die, die es noch nicht wissen: ein Griechischer Staatsbeamter bekommt seine Rente nach dem Letzten Monatsgehalt berechnet. 90% der Betroffenen verdienen im letzten Monat vor dem Ausscheiden plötzlich doppelt soviel. Das ist mein Ernst.
Der Regierung ist indes das Gefühl für Heimrecht, befeuert von einem Boulevard ohne Schatten, aufgestossen wie Retsina. Einerseits lecker, andererseits muss man davon kotzen. Und je später, je mehr.
Mein Heinrecht ist es, mich mit meiner bezaubernden Frau auf der Loggia so lange zu unterhalten, bis uns die Augen zufallen. Weil wir uns etwas zu sagen haben. Und zwar nicht über Facebook.
Rezept zum Abend:
2 kleine Frühstücksgurken waschen und mit Schale reiben. Leicht salzen, mischen und stehen lassen.
1 Pott griechischer Yoghurt (250g / 10% fett) dazumischen. Wenn nicht so fett, Olivenöl unterschlagen.
Wenig Salz (s.o.) und schön Pfeffer sowie geriebenen Knoblauch nach Belieben zufügen.
Jetzt kommt’s: ein paar Fenchelsamen mörsern, Dill oder Petersilie zugeben, nach Wunsch ein wenig Zitronenschale reinreiben, mischen und 1 Std. kalt stellen. Umrühren und mit Knusperbrot servieren.
Dazu einen „Jean Claude Trichet 2010“ aus FFM.
Wohl bekomm’s.