Nach der Betrachtung von Martin Scorseses eindringlicher Doku „No Direction Home“ über Bob Dylan, glaube ich, dass Dylan vielleicht der erste Rapper war. Silben-betonter Sprechgesang, Text in rythmischer Verschiebung, enharmonische Verwechslung, herausgezögerte Reimpaare – alles davon kennzeichnet (gute) Rap-Music. Die direkten Kommentare auf gesellschaftliche Aktualität auch. Und ebenso wie im Hip-Hop wurde auch bei Dylan der Übergang zu einer anderen Instrumentierung als die Schändung des „Originals“ betrachtet und (in ausverkauften Konzerten) ausgebuht.
Come senators, congressmen, please heed the call
Don’t stand in the doorway, don’t block up the hall
For he that gets hurt will be he who has stalled
The battle outside ragin‘
Will soon shake your windows and rattle your walls
For the times they are a-changin‘
Der hauptsächliche Unterschied liegt wohl darin, dass weder von „Booties“ noch von Autos, Drogen, Ficken die Rede ist.
Vom Kämpfen handeln beide Genres. Aber wohl um andere Dinge. Bzw. eben nicht um Dinge.
„… don’t think twice, it’s aaallright!“